Die Lagunen von Marano und Grado bilden eine Einheit, sie sind die nördlichsten , der Adria und somit des gesamten Mittelmeeres. Das friaulische Lagunensystem wird im Osten durch den Fluß Isonzo und im Westen durch den Tagliamento begrenzt, entlang eines Bogens von circa 32 Kilometern, bei einer durchschnittlichen Breite von ca. 5 Kilometern und einer Gesamtfläche von ungefähr 16.000 Hektar.
Die Lagunen sind zum Meer hin mittels eines Inselstreifen und durch Sandbänke getrennt. Die Lagune von Marano, die den westlichsten Teil des friaulischen Systems darstellt, ist durch eine erhöhte Wasserzufuhr gekennzeichnet, da hier alle wichtigen Flüsse der Tiefebene einmünden.
Der Stella, der Wichtigste dieser Wasserläufe, beherbergt an seiner Mündung eine äußerst reiche Flora, die auf den zahlreichen Sandbänken gedeiht. Das Hauptmerkmal dieser Landschaft ist jedoch das Schilfroh.
Das gesamte Mündungsgebiet des Flusses Stella, mit einer Größe von 1423 Hektar, stellt das Rückzugs- und Schutzgebiet von Marano, das mit 25. Juni 1976 durch ein regionales Dekret ins Leben gerufen wurde, dar.

Der Verdienst, die anfänglich hypothetische und schließlich umgesetzte Idee der Errichtung dieser Wildlife-Oase geht an: Jagdreservat mit Nutzungsrecht von Marano, an die Kommune, dem Provinzialer Jagdausschuss von Udine und an den WWF.
Die Kommune von Marano Lagunare und der WWF garantieren ihre Mitarbeit zum Zwecke einer schutzbringenden Führung (mit absolutem Verbot von Jagd und Vogelfang).
Die Bedeutung und das internationale Prestige des Mündungsgebietes des Stella wurden zudem mit 11. April 1979 durch ein ministerielles Dekret bestätigt, welches das Gebiet zum „Feuchtgebiet internationaler Rangordnung als Habitat für Wasservögel“ im Sinne der Konvention von Ramsar deklariert wurde. Derzeit stellt die Oase das „Regionale Naturreservat“ mit dem Namen „Mündungsgebiet des Flusses Stella“ Marano Lagunare, dank des regionalen Gesetzes Nr. 42/96, betreff der Normen bezüglich Parks und Naturreservate, dar.
Unter den zahlreichsten Arten finden sich:
Teichhühner, Stockenten, Marzaiden, Krickenten, Spießenten, Pfeifenten, Löffelenten, Schnatterenten, Watvögel, Reiher und Rohrweihen. Seltener sind Moorenten, Eiderenten, Eisenten und Schellenten. Außerdem gibt es mehrere brütende Paare von Rohrweihen und Purpurreihern.
